So verhinderst du (Drogen)Notfälle auf Secret Raves

Vor einigen Wochen wurde eine Dokumentation von STRG_F veröffentlicht, die einen Todesfall nach einem Secret Rave in Köln thematisiert. Dieser Vorfall hat uns selbstverständlich sehr bekümmert, zumal er mit den Strategien, die wir für ein sicheres Nachtleben versuchen zu entwickeln, vermeidbar gewesen wäre. Die Doku könnt ihr hier ansehen:

Illegale Raves: Werden sie gefährlicher?

Einmal mehr ist dies ein Anlass, auf verschiedene Maßnahmen hinzuweisen, mit denen wir das Nachtleben zu einem sicheren Ort machen wollen. Wenn ihr oder eine Person, die ihr kennt, eine Überdosis hatte, hab keine Angst, etwas Falsches zu tun. Jemand braucht eine Hilfe und Nichtstun oder Wegschauen kann für die betroffene(n) Person(en) (lebens)gefährlich sein, wie wir auch im Video sehen.

Die DrugScouts empfehlen, dass du folgende Maßnahmen triffst:

  1. Ruhe bewahren.
  2. Unfallort sichern: Beseitige Gefahren (Strom, Glasscherben etc.), ohne sich dabei selbst zu gefährden.
  3. Bewusstsein kontrollieren: Person (laut) ansprechen, rütteln, evtl. Schmerzreiz setzen (z. B. leicht in die Innenseite des Oberarms kneifen). Atmung kontrollieren: Ist die Person bewusstlos, kontrolliere, ob sie atmet (z. B. Heben und Senken des Brustkorbs, Lufthauch an deiner Wange). Ist die Person bewusstlos, atmet nicht oder ist aus anderen Gründen ärztliche Hilfe notwendig, wähl sofort den Notruf »112«.

Notruf: Wichtig sind hier die »5 Ws«:

Schildern der Symptome

Du musst nur die Symptome schildern und von Drogen nichts erzählen, wie auch die Sanitäter im Video erwähnen. Im Gegensatz zu den Aussagen in der Doku haben die Drugscouts allerdings die Erfahrung gemacht, dass durchaus die Polizei mitkommt, wenn du Drogenkonsum erwähnst. Liegt ein »Atemstillstand« oder ein »Krampfanfall« vor bzw. ist die »Person nicht ansprechbar«, kommt neben dem Rettungsdienst immer auch ein Notarzt / eine Notärztin mit.

Damit es gar nicht erst dazu kommt, lasst euch jederzeit von Initiativen wie den DrugScouts beraten. Sie helfen euch, euren eigenen Umgang mit Drogen zu reflektieren oder sind selbst vor Ort um Safer Use möglich zu machen. Daneben appellieren wir seit langer Zeit dafür, in allen gesellschaftlichen Ebenen Awareness-Arbeit zu verankern, insbesondere jedoch im Nachtleben. Mit Awareness Teams habt ihr auf euren Veranstaltungen kompetente Ansprechpersonen, die nicht so skeptisch wahrgenommen werden, wie Rettungsdienste. Sie können außerdem von vornherein zu einer Grundstimmung beitragen, bei der aufeinander Acht gegeben wird. Wer Hilfe braucht, dem wird geholfen. Zudem sind Awareness Teams auch geeignet für Secret Raves, denn sie können unabhängig von Institutionen zum Einsatz kommen.

Informiert euch hier über die Angebote der Initiative Awareness als das professionelle Leipziger Netzwerk für Awareness Arbeit.

Wie du dein eigenes Awareness Konzept bzw. Team aufbauen kannst, erklären wir dir in unserem Awareness Leitfaden.